Im Mittelpunkt des Marktplatzes steht das Denkmal von König Kazimierz den Großen, das im Jahre 1871 infolge der patriotischen Aufregung, die mit der Entdeckung der sterblichen Überreste des Königs in der Wawel- Kathedrale verbunden war, errichtet wurde.
Die Idee, ein Denkmal in Bochnia zu errichten, kam aus dem Kreise von Jan Matejko, der im Jahre 1869 Autor der Zeichnungen war, die in dem Wawel- Grabgewölbe ausgeführt wurden. Unter dem Einfluss der Zureden des großen Malers, unternahm sein Schwager – der damalige Kreismarschall Leonard Serafiński, einen ehrgeizigen Plan das Andenken an den großen König zu ehren. Sein Vorschlag wurde in Bochnia gut angenommen, weil die lokale Tradition mit Kazimierz dem Großen eine der besten Perioden der Stadtgeschichte verband. Serafiński überzeugte den Bürgermeister Roman Nowicki zur Realisierung dieser Idee. Am 24 .10. 1870 fasste der Stadtrat den Beschluss zum Errichten des Denkmals von König Kazimierz den Großen. Es wurde beschlossen, das die Kosten das Stadtbudget und die Spenden der Bürger decken werden.
Das Denkmal ist ein Werk des Krakauer Bildhauers Walery Gadomski (1833-1911), der nach der Teilnahme am Januaraufstand, bei den Eigentümern von Szczurowa – der Familie Kępiński wohnte, die wegen ihrer literatur- und kunstfördernden Tätigkeit bekannt war. Matejko, der Gadomski als den Ausführenden des Monuments vorschlug, erstellte ein paar Skizzen und kontrollierte persönlich den Fortschritt der Arbeiten. Es ist hinzuzufügen, dass Gadomski im Zeitraum 1877-1889 Professor im Fachgebiet Skulpturen an der Krakauer Kunstschule war. Er war auch ein Künstler mit anerkanntem, umfangreichem Werk (Denkmäler von Mikołaj Kopernik in der Akademie der Fähigkeiten in Krakau, Franciszek Karpiński in Kołomyja, Artur Grottger in Lemberg, Sigismund II. August und Johann III. Sobieski im Schützengarten in Krakau u.v.a.). Das Denkmal wurde aus Kalkstein aus Pińczów ausgeführt. Die über zwei Meter große Skulptur des Königs, der die Satzungen in der linken Hand hält, befindet sich auf der neogotischen Säule, jedoch auf dem Sockel sind Flachreliefe aus Stein zu finden, die das Verleihen des Dokuments, die Gründung der Krakauer Akademie, das polnische Staatswappen und die Aufschrift: „Królowi chłopków, opiekunowi miast Kazimierzowi Wielkiemu swemu dobroczyńcy, Bochnia 1871” [Dem König der Leibeigenen, dem Betreuer der Städte Kazimierz dem Großen, ihrem Wohltäter, Bochnia 1871] darstellen.

Die Feier der Enthüllung des Denkmals fand am 29 .05.1871 statt.
Es nahmen an dieser Feier nicht nur die Bewohner der Stadt Bochnia und des Kreises teil, sondern auch zahlreiche Gäste aus anderen galizischen Städten und dem preußischen Teilungsgebiet, es kamen auch Gadomski und Matejko.
Im Jahre 1933 aufgrund der Feierlichkeiten, die mit dem 600. Jahrestag der Besteigung des Throns durch Kazimierz den Großen verbunden waren, wurde das Objekt und die Umzäunung renoviert (es wurde die Anzahl der steinernen Pfahle, die mit der gesenkgeschmiedeten Kette verbunden waren, vergrößert). Seit 1964, also seit dem Umbau des Marktplatzes ,wies das Denkmal das weitere Vierteljahrhundert lang ein anderes Aussehen auf. Der ursprüngliche Sockel wurde durch einen stillosen Obelisk und die steinernen Flachreliefe durch Abgüsse aus Bronze ersetzt. Es wurden die Pfahle und Ketten beseitigt und auf das Grab von Leonard Serafiński, das sich auf dem kommunalen Friedhof bei ul. Oracka befindet, verlagert. Neben dem Denkmal wurde eine Grünanlage geschaffen. Zum Glück wurde im Jahre 1988 der Sockel nach dem ursprünglichen Muster rekonstruiert (das originelle Kapitel kann man gegenwärtig im Hof des Museums bewundern). Die erwähnte Rekonstruktion umfasste auch die Pfahle und Ketten. Es wurden jedoch manche Elemente der bisherigen Umgebung (z.B. die Grünanlage) gelassen, was eine Disonanz der Komposition verursacht.
Auf Grundlage des Buches von Jan Flasza „Bochnia. Przewodnik po mieście“ [poln. Bochnia. Der Stadtführer] .